5 Fragen an Mareen Eichinger: Warum Kommunikation 2025 Haltung, Tempo und echte Nähe braucht

Kommunikation ist 2025 kein Begleitthema mehr – sie ist geschäftsentscheidend. In einer Welt, in der Geschwindigkeit, Transparenz und gesellschaftliche Relevanz zählen, braucht es Marken, die sich trauen, Position zu beziehen. Mareen Eichinger, Leitung Kommunikation bei der DGMK GmbH, spricht im Interview über den Bedeutungswandel der Kommunikation, den Einsatz von KI – und warum Vertrauen der neue KPI ist.

1. Frau Eichinger, was hat sich aus Ihrer Sicht in der Kommunikation am deutlichsten verändert – und was bedeutet das für Unternehmen?
Mareen Eichinger: Kommunikation ist heute kein Filter mehr, sondern ein Verstärker. Alles, was intern gedacht und entschieden wird, hat extern Wirkung – sofort. Das verändert alles: die Haltung, die Geschwindigkeit, aber auch die Verantwortung. Unternehmen, die 2025 erfolgreich kommunizieren wollen, müssen weniger „senden“ und mehr „verbinden“. Es geht nicht mehr um schöne Botschaften, sondern um echte Dialoge, transparente Prozesse und sichtbare Haltung.

2. Welche Rolle spielt KI konkret in Ihrer Kommunikationsstrategie?
Mareen Eichinger: KI hilft uns, Muster zu erkennen, Stimmungen in Communities zu analysieren und Inhalte schneller zu erstellen – das ist wertvoll. Aber sie ersetzt nicht das Gefühl für Relevanz. Die Herausforderung liegt darin, KI nicht nur als Tool für Effizienz zu sehen, sondern als Unterstützung für strategische Kommunikation: Wo entstehen gerade Themen? Wo müssen wir rein? Wie können wir mit begrenzten Ressourcen präziser kommunizieren? Richtig eingesetzt, macht KI Kommunikation nicht generisch, sondern gezielter.

3. Was muss sich intern verändern, damit externe Kommunikation glaubwürdig bleibt?
Mareen Eichinger: Kommunikation muss auf Augenhöhe mit Strategie und Produktentwicklung gedacht werden. Sie darf nicht mehr das letzte Glied in der Kette sein. Wir brauchen interne Strukturen, die Schnelligkeit zulassen, aber auch Widerspruch – denn Glaubwürdigkeit entsteht nur, wenn unterschiedliche Perspektiven sichtbar werden dürfen. Und: Kommunikation braucht wieder mehr Vertrauen im Unternehmen. Wer seine Kommunikation ständig absichern oder freigeben lassen muss, verliert den Takt.

4. Wo sehen Sie aktuell die größten Versäumnisse in der Unternehmenskommunikation?
Mareen Eichinger: Viele Marken verstecken sich hinter Buzzwords, bleiben im Ungefähren – aus Angst, anzuecken. Aber wer keine Haltung zeigt, verschwindet in der Austauschbarkeit. Außerdem wird oft unterschätzt, wie sehr Zielgruppen heute auf Konsistenz achten: Es reicht nicht, Diversity im Mai zu feiern, wenn intern keine Diversität gelebt wird. Kommunikation darf keine Kampagne sein – sie muss die Unternehmenskultur sichtbar machen.

5. Ihr Wunsch für die Kommunikation 2025?
Mareen Eichinger: Dass wir uns trauen, wieder mutiger, klarer und menschlicher zu kommunizieren. Die Zeit der weichgespülten Formulierungen ist vorbei. Es geht um Klartext, Relevanz und echte Verbindung. Und um eines, das oft vergessen wird: zuhören. Wer zuhört, versteht schneller, worauf es wirklich ankommt – und kommuniziert besser.

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